Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
am heutigen 24. April begehen wir den „Tag des Versuchstiers“ – ein Gedenktag, der an all die Tiere erinnert, die in der medizinischen und wissenschaftlichen Forschung eingesetzt werden. Dieser Tag ist mehr als eine bloße Notiz im Kalender – er ist ein Appell an unser Mitgefühl, an unser Verantwortungsbewusstsein und an unsere Bereitschaft, Veränderungen zu fördern.
📅 Ein Tag mit Geschichte
Ins Leben gerufen wurde der Tag im Jahr 1979 von der britischen Organisation National Anti-Vivisection Society (NAVS). Das Datum – der 24. April – wurde nicht zufällig gewählt: Es ist der Geburtstag von Lord Hugh Dowding, einem bekannten britischen Tierschützer und Gegner von Tierversuchen.
Tierärztlicher Blickwinkel
Aus tierärztlicher Sicht sind Tierversuche ein besonders sensibles Thema. Wer täglich mit Tieren arbeitet, weiß um deren Individualität, Empfindsamkeit und artbedingte Besonderheiten. Entsprechend kritisch wird innerhalb der Veterinärmedizin diskutiert, welche Versuche ethisch vertretbar und medizinisch notwendig sind – und welche nicht.
⚖️ Pro und Contra – Differenzierte Auseinandersetzung
Es gibt Bereiche, in denen Tierversuche bislang unumgänglich scheinen, etwa bei der Entwicklung lebensrettender Therapien. Doch gleichzeitig sind viele Studien fragwürdig, redundant oder ethisch bedenklich – besonders wenn Tiere mehrfach für unterschiedliche Zwecke verwendet werden.
Stimmen aus der Praxis
Tierärztin Gaby Neumann vom Verein Ärzte gegen Tierversuche weist darauf hin, dass Affen, Hunde und Katzen mehrfach für Tierversuche eingesetzt werden dürfen – eine Praxis, die allein schon durch ihre Wiederholung besonders grausam wirkt. Doch Tierversuche an einem fühlenden Lebewesen sind grundsätzlich nur schwer zu ertragen.
🔬 Der Weg in die Zukunft: Alternativen & Synergien
Es ist Zeit, das Potenzial moderner Forschung zu erkennen – und zu nutzen. Human- und Veterinärmedizin sollten enger kooperieren, um Synergien zu schaffen, die sowohl dem Menschen als auch den Tieren zugutekommen. Die 3R-Prinzipien – Replace, Reduce, Refine – zeigen dabei einen klaren Weg auf:
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Replace – Tierversuche durch Alternativen ersetzen
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Reduce – Anzahl der Tiere auf ein Minimum reduzieren
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Refine – Belastung der Tiere so gering wie möglich halten
Tierschutztag an der TiHo Hannover
In diesem Zusammenhang freut es uns sehr, dass die TiHo Hannover am 24. Mai 2025 erstmals einen Tierschutztag veranstaltet. Hier sollen Forschungsprojekte vorgestellt werden, die sich dem Ersatz von Tierversuchen und der Verbesserung des Tierwohls widmen.
Mein Standpunkt bei VetServices Aktive Pfoten
Ich bei VetServices Aktive Pfoten glaube: Tierethik beginnt im Kleinen – in der Achtsamkeit des täglichen Handelns, im kritischen Hinterfragen alter Strukturen und in der aktiven Mitgestaltung einer mitfühlenden Zukunft.
Die Realität sollte uns nicht nur betroffen machen, sondern auch zum aktiven Umdenken bewegen. Alle Verantwortlichen in Forschung, Politik und Genehmigungsbehörden, sollten sich ihrer ethischen Verantwortung bewusst werden – und Tierversuche konsequent hinterfragen, reduzieren und durch Alternativen zu ersetzen, wo immer dies möglich ist!
2025 ist das Jahr des Wissens, des Wandels – und der Verantwortung. Lassen wir uns daran messen.
Tschüss und bis bald,
Eure Susanne Gnass

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